Sonderfarben
- CMYK- und RGB-Kanäle werden als Prozessfarben eingestuft. Alle anderen Kanäle werden als Sonderfarben gehandhabt.
- Das Farbmanagement von Prozessfarben wird durch ein MX- oder ICC-Profil definiert. Das Farbmanagement von Sonderfarben erfolgt durch Sonderfarbensets oder Multicolor-ICC-Profile.
- Im Fall der Roland TrueVIS MG-Serie wird empfohlen, das Farbmanagement sowohl der Prozess- als auch der Sonderfarben einschließlich Weiß (eine weiße Sonderfarbe oder der Beschichtungskanal) in GMG OpenColorzu definieren. Dazu benötigen Sie ein Projekt, das alle Farbkanäle des Bildes beschreibt, das Sie in GMG OpenColor drucken möchten. GMG OpenColor berechnet dann ein Proof-Profil speziell für den Proof-Job, das für jeden Farbkanal im Bild einen Farbkanal enthält. Weitere Informationen finden Sie im GMG OpenColor Helpcenter: https://gmgcolor.com/de/support/hilfe/opencolor/
Mit einer OpenColor-Lizenz können Sie Sonderfarben auch mit MXN-DeviceLink-Profilen proofen und so das Farbzusammenspiel, insbesondere das Überdrucken-Verhalten, realistischer simulieren.
GMG ColorProof versucht, die Kanalnamen in einem Dokument mit den Namen von Sonderfarben in einem Sonderfarbenset zu mappen. Die Sonderfarben-Priorität definiert dabei die Reihenfolge, nach welcher die Sonderfarben-Bibliotheken durchsucht werden.
Es wird die erste genaue Übereinstimmung verwendet. Wenn keine genaue Übereinstimmung gefunden werden kann, versucht GMG ColorProof den Kanalnamen mit einem ähnlichen Sonderfarbennamen zu mappen und verwendet damit die "bestmögliche Übereinstimmung". Beispiel: Die Farbe PANTONE CVC wird der Farbe PANTONE C zugewiesen. Wenn die Endung für den Medientyp fehlt (U = Uncoated, C = Coated, M = Matte), wird die Sonderfarbe der bestmöglichen Übereinstimmung für gestrichene Medien (C) zugewiesen. Beispiel: Die Farbe PANTONE CV wird der Farbe PANTONE C zugewiesen.
Sollte keine bestmögliche Übereinstimmung gelingen, wird der Job nicht ausgedruckt. In einem solchen Fall müssen Sie das Mapping unter Manager für manuelle Jobs > Bild > Farbmanagement > Kanäle manuell definieren.
Im Manager für manuelle Jobs sind Sie bei der Kanalzuweisung vollkommen flexibel. Sie können einem Sonderfarbenkanal manuell eine Farbe zuordnen oder eine automatisierte Kanalzuweisung über Regelsätze aufsetzen (siehe "Alias-Mapping von Farbkanälen").
Die Reihenfolge der im Manager für manuelle Jobs (unter Bild > Farbmanagement > Kanäle) dargestellten Farbkanäle zeigt die Drucksequenz an: Die oberste Farbe wird zuerst gedruckt, dann folgt die zweitoberste Farbe und so weiter.
Die Standard-Reihenfolge ist wie folgt:
- Beschichtungskanal (frei definierbarer Zusatzkanal für Drucker mit Spezialtinten)
- Weiße Sonderfarben
- Prozessfarben
- Sonderfarben
In GMG ColorProof können Sie sowohl die Druckreihenfolge als auch das Überdrucken-Verhalten der Sonderfarbenkanäle frei definieren. Das Überdrucken-Verhalten von Sonderfarben aus einer db3 Sonderfarben-Datenbank kann in GMG SpotColor Editor editiert werden.
Das Überdrucken-Verhalten von benutzerdefinierten Sonderfarben (= Sonderfarben, die durch Tonwerte definiert werden, anstatt aus einem Sonderfarbenset ausgewählt zu werden) kann im Manager für manuelle Jobs definiert werden (Spalte Farbe > Sonderfarbe definieren). Für beide Sonderfarbentypen können Überdrucken-Einstellungen vorgenommen werden.
Sonderfarben, die von Prozessfarben überdruckt werden (=Sonderfarben, die sich in der Kanalliste über den Prozessfarben befinden), werden immer im Modus Kanäle multiplizieren verrechnet.
Option | Beschreibung |
---|---|
Kanäle multiplizieren | Von GMG entwickelter automatischer Algorithmus für ein optimales Überdrucken-Verhalten. Der Modus Kanäle multiplizieren wird für die Berechnung von GMG Sonderfarbensets eingesetzt und berechnet durchscheinende Sonderfarben (Deckkraft = 0). Auf diese Weise muss die Druckreihenfolge nicht berücksichtigt werden. Wenn die Option deaktiviert wird, können Sie einen benutzerdefinierten Wert für die Deckkraft der Sonderfarbe definieren. |
Deckkraft |
Wenn Sie die Deckkraft modifizieren, ist die Reihenfolge, in der die Farben gedruckt werden, sehr wichtig für die finale Farbanmutung. In den meisten Fällen sollte die Sonderfarbe mit der höchsten Deckkraft zuletzt gedruckt werden, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Mit der Deckkraft bestimmen Sie, wie überdruckende Sonderfarben mit den darunterliegenden Kanälen verrechnet werden. Beispiel: Die Sonderfarbe A wird mit einer Deckkraft von 50% über die Sonderfarbe B gedruckt. Die Sonderfarbe B scheint durch die Sonderfarbe A mit einer Intensität von 50% hindurch. Wenn eine Sonderfarbe C hinzugenommen wird, und zwar mit einer Deckkraft von 100%, werden die darunterliegenden Kanäle ausgespart. Eine Deckkraft von 100% ist sinnvoll, wenn man sehr opake Sonderfarben simulieren möchte. Wenn eine Sonderfarbe unmittelbar auf das Medium gedruckt wird (also in der Kanalliste an erster Stelle steht), wird immer mit einer Deckkraft von 100% gedruckt, unabhängig davon, welcher Wert definiert wurde. Dies ist auch der Fall beim Drucken eines Beschichtungskanals. |
Sonderfarbbeschreibungen in Form von CxF/X-4 Spektraldaten
Wenn Sie einen GMG OpenColor-Proof-Standard verwenden, erkennt GMG ColorProof automatisch CxF/X-4-Definitionen im Dokument und konvertiert sie in temporäre Sonderfarbensets (db3-Profile mit Farbstufen). Das Farbmanagement wird auf gleiche Weise verarbeitet wie für reguläre db3-Sonderfarbensets. Ebenso wie bei anderen Sonderfarben können Sie einen Sonderfarben-Kontrollkeil hinzufügen, um die Sonderfarben zu überprüfen. Farbkanäle mit CxF-Definition sind als solche in der Liste Kanäle markiert (Manager für manuelle Jobs > Bild > Farbmanagement > Kanäle).
Sie können die aus den CxF-Daten generierten Sonderfarbprofile unter Job > Druckereinstellungen > in der Liste Sonderfarben-Priorität überprüfen. Hier werden die temporären Sonderfarbensets angezeigt. Durch Anklicken eines Sets mit der rechten Maustaste können Sie das Sonderfarbenset in GMG SpotColor Editor öffnen.
Um diese Funktion nutzen zu können, benötigen Sie eine aktive Verbindung zu GMG OpenColor und ein GMG OpenColor-Projekt mit veröffentlichten dynamischen Profilierungsdaten. Lesen Sie für weitere Informationen die GMG OpenColor-Dokumentation.
Diese Funktion erfordert GMG OpenColor Version 2.2 oder höher.
Siehe auch: